Auf die Fläche, fertig, los!

Foto: Verband der Naturparke Österreichs

Neben dem Klimawandel zählt der Biodiversitätsverlust zu den großen Krisen der Gegenwart und der Zukunft. Der starke Rückgang der Lebensräume ist einer der Hauptgründe für den Verlust der biologischen Vielfalt. Um der Biodiversitätskrise etwas entgegenzusetzen, setzen die Naturparke Österreichs aufbauend auf der „Biodiversitäts-Strategie Österreich 2030+“ das Projekt „Auf die Fläche, fertig, los!“ um.

Ziel der Initiative ist es, insektenfreundliche Kleinlebensräume zu schaffen, wie Blühstreifen, Käferburgen und Reptilieninseln. Mit den durchgeführten Maßnahmen wird dem Lebensraumverlust entgegengewirkt und die Insektenvielfalt gefördert. Zusammen mit Naturpark-Schulen, Gemeinden und Landwirt*innen schaffen die Naturparke in ihren Regionen wunderbare neue Biotope, welche den Schüler*innen künftig als Forschungsdschungel dienen.

Die Stiftung Naturparke unterstützte dabei die Anlage und Pflege von Flächen in diesen sieben Naturparken:

  • Im Naturpark Neusiedler See – Leithagebirge wurden im Kirschsortengarten Purbach verschiedene Biotoparten neu geschaffen. Zum einen wurde eine Käferburg gebaut, welche aus unterschiedlichen Holzarten mit unterschiedlicher Dicke besteht. Darüber hinaus wurde eine Jahreszeitenhecke aus heimischen Pflanzen angelegt und, um den Insekten noch mehr Freude zu bereiten, wurde eine Blühwiese ausgesät.
  • Im Naturpark Weissensee wurden zwei Reptilieninseln direkt neben einer Magerwiese geschaffen, wodurch Futter und Lebensraum eng beieinander liegen. Reptilieninseln benötigen einen sonnigen Platz, um die optimalen Bedingungen zu gewährleisten. Dann sind sie perfekt für Tiere wie Eidechsen, aber auch Insekten können hier ein Plätzchen finden.
  • Im Naturpark Leiser Berge wurde eine Käferburg aus unterschiedlich dicken Holzstämmen gebaut. Die Käferburg ist vor allem für totholzbewohnende Insekten gedacht, aber auch andere Arten finden hier Schutz und einen Platz, um zu überwintern.
  • Im Naturpark Mühlviertel, der hier als Pilotregion gilt, wurde mittels einer Wildblumen-Böschungssaat eine große Blühwiese für Insekten angelegt. Bei der Vorbereitung der Fläche fand man sehr viele Steine, welche direkt dazu genutzt wurden, um Steinbiotope zu bauen. Darüber hinaus wurde eine Käferburg aus unterschiedlich dicken Holzarten geschaffen. Beim Großdöllnerhof wurde zudem eine zweite Fläche insektenfreundlich aufgewertet. So entstanden verschiedene Kleinstlebensräume für Insekten.
  • Im Naturpark Südsteiermark wurde in St. Johann im Saggautal ein Bach für den Hochwasserschutz renaturiert. Diese Gelegenheit wurde direkt im Rahmen des Projekts genutzt, um die Uferböschung mit heimischen Pflanzen für Insekten zu bepflanzen. Es wurden beispielsweise Hartriegel, Schneeball, Faulbaum und diverse Weidenarten verwendet. Dies ermöglicht eine reiche Auswahl an Futter für unterschiedliche Insekten.
  • Im Naturpark Kaunergrat hat man auf drei Standorten Maßnahmen mit den Schüler*innen der Mittelschule Pitztal gesetzt, um die Biodiversität zu fördern: Ein Stück Hotelgartenrasen wird zu einem Bauerngarten, der unzähligen Schmetterlingsarten Nahrung für jedes Entwicklungsstadium bietet, wobei die ausgewählten Nektarpflanzen auch das nahegelegene Insektenhotel versorgen werden. Auf den Piller Wiesen schützen wir die Feuchtflächenbereiche, die einerseits zur Eiablage von Alpenlibelle & Co genützt werden andererseits Durststiller für das Weidevieh sind. Die Beweidung sowie der Bau einer Tränke dienen dem Erhalt der Kulturlandschaft Wiese. Dies und die Einzäunung der weiteren Feuchtflächenbereiche fördert die Insektenvielfalt. Das Mühlenareal in Ritzenried wird mit einer vielfaltfördernden Legsteinmauer und mit Heckensträuchern aufgewertet.
  • Im Naturpark Nagelfluhkette wurden entlang einer Mauer insektenfreundliche und heimische Pflanzen gesetzt. Zudem wurden aus Totholz und Laub Haufen geschaffen. So sind Futterstelle und Lebensraum direkt beisammen – optimale Bedingungen für verschiedene Insekten.