Insekten-Lebensräume im Naturpark Kaunergrat

Foto: Naturpark Kaunergrat

3.000 m vertikal, drei Täler und oft drei Jahreszeiten an einem Tag: Der Naturpark Kaunergrat wird geprägt durch die Hochgebirgslandschaft der Ötztaler Alpen und reicht von den Innauen bis hinauf zur Wildspitze. Oder anders ausgedrückt: Die Lebensräume wie Magerwiesen/Trockenrasen, Feuchtwiesen und Moore erstrecken sich von tiefmontan (700 bis 1.100 m) bis nival (über 2.800 m). Der Kaunergrat als Namensgeber des Naturparks ragt stolz zwischen den beiden tief eingeschnittenen Tälern Pitztal und Kaunertal empor.

 

Was wurde gemacht?

Im Naturpark Kaunergrat wurden drei Standorte mit insektenfördernden Flächenmaßnahmen aufgewertet:

  • An einem Standort in Wenns wurde ein Bauerngarten angelegt. Das nahegelegene Insektenhotel und die dort vorkommenden Schmetterlingsarten werden nun mit Kräutern wie Thymian, Petersil, Möhre und heimischen Nektarblumen wie Ringelblume und Stockrose versorgt. In einem Bauerngarten kommen natürlich auch Gemüsesorten vor. So wurde Kürbis, Fenchel, Salat und Petersilie gepflanzt. Beerensträucher ergänzen das Angebot.
  • Am zweiten Standort neben der revitalisierten Mühle Ritzenried im Pitztal wurde eine Legesteinmauer errichtet und Ribiseln, Stachelbeeren, Erdbeeren und Zwetschgenbäume gepflanzt.
  • Der dritte Standort befindet sich auf außerordentlich artenreichen Bergwiesen am Piller. Diese Artenvielfalt der Bergwiesen bleibt nur durch regelmäßige Mahd und durch Beweidung erhalten. Das Weidevieh braucht aber auch regelmäßig etwas zu trinken. Gerade in Zeiten von extremen Hitzeperioden im Sommer ist es wichtig, den Tieren Wasserstellen zur Verfügung zu stellen. Hier wurde ein Tümpel angelegt, nicht nur für das durstige Weidevieh, sondern auch um für kleinere Insekten wie beispielsweise die Alpenlibelle einen Ort zur Eiablage zu schaffen.

 

Auf die Fläche, fertig, los!

Neben dem Klimawandel zählt der Biodiversitätsverlust zu den großen Krisen der Gegenwart und der Zukunft. Der starke Rückgang der Lebensräume ist einer der Hauptgründe für den Verlust der biologischen Vielfalt. Um der Biodiversitätskrise etwas entgegenzusetzen, setzen die Naturparke Österreichs aufbauend auf der „Biodiversitäts-Strategie Österreich 2020+“ das Projekt „Auf die Fläche, fertig, los!“ um.

Ziel der Initiative ist es, insektenfreundliche Kleinlebensräume zu schaffen, wie Blühstreifen, Käferburgen und Reptilieninseln. Mit den durchgeführten Maßnahmen wird dem Lebensraumverlust entgegengewirkt und die Insektenvielfalt gefördert. Zusammen mit Naturpark-Schulen, Gemeinden und Landwirt*innen schaffen die Naturparke in ihren Regionen wunderbare neue Biotope, welche den Schüler*innen künftig als Forschungsdschungel dienen.

Die Stiftung Naturparke unterstützt dabei die Anlage und Pflege der Flächen und hilft die Voraussetzungen zu schaffen, dass auch die Naturpark-Schulen die Flächen nutzen können und die Kinder viel Neues über Insekten und ihre Lebensräume erfahren.