3.000 m vertikal, drei Täler und oft drei Jahreszeiten an einem Tag: Der Naturpark Kaunergrat wird geprägt durch die Hochgebirgslandschaft der Ötztaler Alpen und reicht von den Innauen bis hinauf zur Wildspitze. Oder anders ausgedrückt: Die Lebensräume wie Magerwiesen/Trockenrasen, Feuchtwiesen und Moore erstrecken sich von tiefmontan (700 bis 1.100 m) bis nival (über 2.800 m). Der Kaunergrat als Namensgeber des Naturparks ragt stolz zwischen den beiden tief eingeschnittenen Tälern Pitztal und Kaunertal empor.
Was wurde gemacht?
Der Naturpark hat mit Schüler*innen der MS-Pitztal gemeinsam in einer vom Wald umsäumten Weide einen Tümpel angelegt. Im Vorfeld wurde ein ca. 1 m²-großes Loch ausgehoben, in das ein kleiner Bach führt (Zufluss). In rund einen ½ m-tiefen Loch wurde eine wasserfeste Plane ausgebreitet, welche dann mit umliegenden Steinen fixiert wurde. Anschließend wurden die Hohlräume bei den Steinen mit Schlamm abgedichtet. Damit das Wasser auch abrinnen kann wurde ein Überlauf gebaut (Abfluss). Dieser Tümpel dient künftig nicht nur vielen Insekten als Lebensraum, sondern ist auch eine Viehtränke für die weidenden Kühe.
Bauerngärten waren früher Bestandteil eines jeden Bauernhofes, heutzutage wird darunter ein eigener Stil von Gärten verstanden. Früher war der Bauerngarten in dem Kreislauf des Bauernhofes miteinbezogen. In der Regel wurde auf Zierpflanzen verzichtet und eine Vielfalt an unterschiedlichen Gemüsen, Früchten, Kräutern und vieles mehr angebaut. Durch diese Bewirtschaftung war eine große Vielfalt für Insekten vorhanden.
Auf die Fläche, fertig, los!
Der Naturpark Kaunergrat hat zusammen mit Schüler*innen der MS-Pitztal das Feuchtbiotop und den Bauerngarten im Rahmen des Projektes „Auf die Fläche, fertig, los!“ angelegt. Von Jänner 2022 bis Dezember 2023 werden in diesem Projekt in sieben Pilotregionen insektenfördernde Maßnahmen umgesetzt, etwa an Straßen, Ackerrändern, Uferstreifen, in Schulgärten und auf Grenzertragsflächen. Konkret bedeutet das den Erhalt von Blühstreifen, die Pflanzung von Gehölzen sowie die bewusste Platzierung von Totholz, Laub und Nisthilfen.
Die Stiftung Naturparke unterstützt dabei die Anlage und Pflege der Flächen und hilft die Voraussetzungen zu schaffen, dass auch die Naturpark-Schulen die Flächen nutzen können und die Kinder viel Neues über Insekten und ihre Lebensräume erfahren.