Käferburg im Naturpark Leiser Berge

Foto: Naturpark Leiser Berge

Der Naturpark Leiser Berge liegt im Herzen des Weinviertels in Niederösterreich. Er ist von vielfältigen Landschaften mit Äckern, Wäldern und Magerwiesen, die seit der Jungsteinzeit bewirtschaftet werden, geprägt. Die Felder schmiegen sich in geometrischen Figuren an die sanften Hügel und wechseln bis zur Ernte ständig ihr Farbenkleid. Die abwechslungsreiche Feldflur bietet einer Vielzahl an Tieren einen wunderbaren Lebensraum. Darüber hinaus bieten Trockenrasen einen speziellen Lebensraumtyp mit einer bunten Artenzusammensetzung.

 

Was wurde gemacht?

Um diese bunte biologische Vielfalt zu fördern, wurde im Naturpark eine Käferburg errichtet. Diese sind ein wichtiger Lebensraum für holzbewohnende Insekten, vor allem für Käfer und Hautflügler, aber auch für Holzpilze oder Reptilien. Eine besondere Zielart ist der Hirschkäfer. Beim Bau einer solchen Käferburg ist die richtige Standortwahl essenziell. Ideal ist eine sonnenexponierte, windgeschützte Fläche, die im besten Fall über einem alten Wurzelstock, am Waldrand oder in der Nähe eines Baumbestandes gelegen ist. Totholz auf sonnigen und warmen Standorten ist deshalb so wichtig, weil es in der Natur nur mehr selten vorkommt.

Grundsätzlich muss man für eine Käferburg mit einer Grundfläche von 2×2 Metern rechnen. Die Höhe der Stämme kann zwischen 60 und 190 Zentimetern variieren. Bei der Wahl des Holzes greift man auf diverse Laubbaumarten zurück. Dabei gilt: Je stärker die Stämme dimensioniert sind, desto besser. Man kann auch auf unterschiedliche Zersetzungsgrade des Holzes achten, trotzdem sollte aber der Anteil an Frischholz überwiegen.

 

 

Auf die Fläche, fertig, los!

Eine solche Käferburg wurde im Rahmen des Projektes „Auf die Fläche, fertig, los!“ vom Naturpark Leiser Berge gemeinsam mit den 4. Klassen der Naturpark-Mittelschule in Ernstbrunn gebaut. Von Jänner 2022 bis Dezember 2023 werden in diesem Projekt in sieben Pilotregionen insektenfördernde Maßnahmen umgesetzt, etwa an Straßen, Ackerrändern, Uferstreifen, in Schulgärten und auf Grenzertragsflächen. Konkret bedeutet das den Erhalt von Blühstreifen, die Pflanzung von Gehölzen sowie die bewusste Platzierung von Totholz, Laub und Nisthilfen.

Die Stiftung Naturparke unterstützt dabei die Anlage und Pflege der Flächen und hilft die Voraussetzungen zu schaffen, dass auch die Naturpark-Schulen die Flächen nutzen können und die Kinder viel Neues über Insekten und ihre Lebensräume erfahren.