Kaltenberger Winterroggen

Foto: Josef Moritz

Der Kaltenberger Roggen ist eine alte Roggensorte in der Region des Naturparks Mühlviertel. Die extreme Winterhärte des Roggens garantiert, dass er selbst noch auf 800 – 1000 Höhenmetern gedeiht. Die Widerstandskraft des Roggenkorns wird in den verschiedensten Produkten spürbar: Die Körner sind zwar klein, jedoch von bester Qualität und höchster Energie. Das Stroh wurde aufgrund seiner Länge früher auch zum Dachdecken verwendet.

Der Kaltenberger Roggen ermöglicht aufgrund seiner Höhe und Dichte eine natürliche Unkrautbekämpfung und sein Stroh trägt zur Humusbildung bei. Zum Unterschied zu den ertragreicheren Hybridsorten können die Körner einer Ernte im nächsten Jahr als Saatgut verwendet werden, es muss kein Saatgut zugekauft werden.

Der Kaltenberger Roggen wurde mit den Jahren jedoch von anderen, ertragreicheren Sorten verdrängt und ist in Vergessenheit geraten. Es gab nur mehr eine Handvoll Körner von dieser alten, wertvollen Getreidesorte. Derzeit bauen aber wieder vier Landwirte diesen Roggen zur Veredelung – vor allem als Whisky, Gin und Mehl – an.

 

Was wurde gemacht?

Ende Juli 2024 wurde der von Familie Thauerböck angebaute „Kaltenberger Winterroggen“ im Rahmen eines „Schnitterfestes“ nach alter Tradition geerntet. Hand angelegt hat neben interessierten Menschen aus der Region auch ein 20-köpfiges Freiwilligenteam aus ganz Österreich. Nach dem Schneiden wurde das Korn zu Garben gebunden und zum Trocknen zu „Kornmandln“ zusammengestellt. Für das Wissen zum Binden des Strohs und zum Aufbau der Kornmandln sorgte die Familie Thauerböck und der Seniorenbund Rechberg.

Mit der Wiederbelebung dieses alten Kulturgutes wird auch ein Beitrag zum Erhalt einer alten Kulturlandschaft geleistet. Daher wird die Aktion auch von der „Stiftung Naturparke“ unterstützt, die einzigartige Lebensräume in Österreich bewahren möchte.