Insektenflächen im Naturpark Mühlviertel

Foto: Naturpark Mühlviertel

Die hügelige, kleinstrukturierte Landschaft mit ihren Granit-Restlingen ist das Markenzeichen des Naturparks Mühlviertel. Nicht umsonst wurde der imposanteste Wackelstein – der „Schwammerling” – als Logo gewählt. Steinblöcke finden sich hier inmitten bunter Magerwiesen. Steile Schluchtwälder mit Blockburgen begleiten die Flüsse und Bäche. So mancher Pechölstein wird noch zur Herstellung des wertvollen „Heilsams“ genutzt. Alte Handwerkstechniken und die Weitergabe von volksmedizinischem Wissen sind neben der Naturvermittlung wichtige Bestandteile im Bildungsprogramm.

 

Was wurde gemacht?

Gemeinsam mit zwei 2. Klassen der Naturpark-Mittelschule Bad Zell wurde eine Fläche hinter dem Sportplatz bearbeitet. Bereits im Vorfeld wurde auf der Fläche die Grasnarbe abgezogen, geackert und geeggt. Da durch das Ackern der Fläche sehr viele Steine zum Vorschein gekommen sind, haben die Schüler*innen diese gleich gesammelt und zu einem kleinen Steinhaufen aufgeschichtet und damit ein Steinbiotop geschaffen. Die restliche Fläche wurde mit Rechen geebnet, die restlichen Grasnarben entfernt und eine Wildblumen-Böschungssaat ausgebracht.

Zusätzlich wurde eine Käferburg gebaut. Rund um die Käferburg wurde eine Fläche von ca. 50 cm Radius mit Kies oder Sand angelegt damit die Burg nicht „zuwächst“. Als Basis wurde ein ca. 60 cm tiefes Loch ausgehoben, wo die Baumstämme stehend fixiert wurden. Zwischen den Stämmen wurde mit einem Gemisch aus Erde und Sägespäne angeschüttet. Die Baumstämme bestehen aus verschiedenen Laubhölzern. Um unterschiedliche Verwitterungsgrade zu erhalten, waren unterschiedliche Längen und Dimensionen/ Durchmesser bei den Stämmen erforderlich.

Beim Großdöllnerhof, einem urtypischen Mühlviertler Dreiseithof in Rechberg, wurde zudem eine weitere Fläche insektenfreundlich aufgewertet. So entstanden verschiedene Kleinstlebensräume für Insekten.

Auf die Fläche, fertig, los!

Das Steinbiotop und die Käferburg entstanden im Rahmen des Projektes „Auf die Fläche, fertig, los!“ Von Jänner 2022 bis Dezember 2023 werden in diesem Projekt in sieben Pilotregionen insektenfördernde Maßnahmen umgesetzt, etwa an Straßen, Ackerrändern, Uferstreifen, in Schulgärten und auf Grenzertragsflächen. Konkret bedeutet das den Erhalt von Blühstreifen, die Pflanzung von Gehölzen sowie die bewusste Platzierung von Totholz, Laub und Nisthilfen.

Die Stiftung Naturparke unterstützt dabei die Anlage und Pflege der Flächen und hilft die Voraussetzungen zu schaffen, dass auch die Naturpark-Schulen die Flächen nutzen können und die Kinder viel Neues über Insekten und ihre Lebensräume erfahren.